Zum Inhalt springen

Zwischen Zucker, Koffein und Konzentration – was gibt uns beim Lernen wirklich Energie? Lernen ist Kopfsache – und wer sich auf die Berufsreifeprüfung Wien vorbereitet oder die Berufsmatura Wien nachholen möchte, spürt schnell: Ohne Energie geht nichts. Konzentration, Motivation und geistige Leistung hängen direkt mit dem zusammen, was in unserem Körper passiert. Dabei spielen nicht nur Pausen oder Schlaf eine Rolle, sondern auch Bewegung und Biochemie.

Unser Beitrag als Podcast

Was passiert also in unserem Körper, wenn wir lernen? Und wie beeinflussen Zucker, Koffein, Ernährung und Aktivität unsere geistige Leistungsfähigkeit? Dieser Artikel bringt Klarheit – und ein paar überraschende Aha-Momente.

Worum gehts in diesem Artikel?

Wie Ernährung, Bewegung und biochemische Prozesse zusammenwirken – und wie Sie diese Verbindung gezielt fürs Lernen nutzen können.

biochemische Struktur von einem Menschenkopf mit Nahrungsmittel
Die Freude am Lernen von Neuem ist eine großartige Motivation

Das Wichtigste vorab zusammengefasst

  • Unser Gehirn verbraucht rund 20 Prozent der gesamten Körperenergie
  • Bewegung fördert die Durchblutung und damit die Konzentration
  • Zucker liefert schnelle Energie – aber oft nur kurz
  • Koffein kann helfen, sollte aber bewusst eingesetzt werden
  • Ernährung und Biochemie wirken im Zusammenspiel auf den Lernerfolg

Warum braucht das Gehirn überhaupt so viel Energie?

Obwohl es nur etwa zwei Prozent des Körpergewichts ausmacht, verbraucht das menschliche Gehirn rund ein Fünftel der gesamten Energie, die wir täglich aufnehmen. Diese Energie wird unter anderem für Denkprozesse, Informationsverarbeitung und Konzentration benötigt. Der wichtigste Energieträger dabei ist Glukose, also Zucker – aber nicht der im Schokoriegel, sondern der aus komplexen Kohlenhydraten wie Haferflocken, Vollkornbrot oder Obst.

Wenn dem Gehirn nicht genügend Energie zur Verfügung steht, zeigen sich schnell typische Symptome: Konzentrationsschwäche, Müdigkeit, Gereiztheit oder Blackouts. Dabei ist nicht nur die Menge entscheidend, sondern auch die Qualität der Energiezufuhr – genau hier kommt die Biochemie ins Spiel. Denn was wir essen, bestimmt, wie unser Körper daraus verwertbare Energie gewinnt.

Achten Sie beim Lernen bewusst auf Ernährung, Bewegung und Pausen?

Zucker und Koffein – kluge Helfer oder falsche Freunde?

Süßigkeiten, Energydrinks oder Kaffee gehören für viele zum Lernalltag. Kurzfristig können Zucker und Koffein tatsächlich die Aufmerksamkeit steigern. Der Blutzuckerspiegel steigt schnell an, das Gehirn erhält einen Energieschub, und Koffein blockiert das Müdigkeitssignal. Doch der Effekt ist nicht von Dauer: Auf den schnellen Anstieg folgt oft ein rascher Abfall – das sogenannte „Zuckertief“. Die Folge: neue Müdigkeit, Unruhe oder Heißhunger.

Auch Koffein hat seine Grenzen. Zwar kann eine moderate Menge – etwa eine Tasse Kaffee – die Konzentration steigern, zu viel davon wirkt aber gegenteilig: Herzrasen, Nervosität und Schlafstörungen können entstehen. Wer  lernt, sollte also auf ein ausgewogenes Maß achten – und statt zu Cola & Co. lieber zu Nüssen, Bananen oder Wasser greifen. Diese liefern Nährstoffe, die den Körper nachhaltig versorgen.

Streckübung beim Schreibtisch
Manchmal reicht eine kleine Dehnübung nicht aus: Gehen Sie raus!

Wie beeinflusst Bewegung unsere geistige Leistungsfähigkeit?

Bewegung macht nicht nur fit, sondern auch klug – und das ist nicht nur eine Vermutung. Mehrere wissenschaftliche Untersuchungen, unter anderem aus der Neurobiologie und Sportmedizin, belegen: Bereits ein Spaziergang von etwa zwanzig Minuten kann die Durchblutung des Gehirns verbessern, den Sauerstofftransport anregen und die Konzentrationsfähigkeit kurzfristig steigern.

Besonders gut untersucht wurde dieser Effekt bei moderater Ausdauerbewegung – also bei Aktivitäten wie flottem Gehen, Radfahren oder leichtem Joggen. Studien zeigen, dass dabei Botenstoffe wie Dopamin, Serotonin und Noradrenalin vermehrt ausgeschüttet werden, die unter anderem für Wachheit, Lernmotivation und Stimmung relevant sind. Auch der sogenannte „BDNF“ (Brain-Derived Neurotrophic Factor) – ein Wachstumsfaktor für Nervenzellen – steigt nach körperlicher Aktivität an.

Das alles geschieht ohne sportliche Höchstleistungen: Bereits leichte Bewegung reicht aus, um diese biochemischen Prozesse anzustoßen. Für Lernende bedeutet das: Wer regelmäßig in Bewegung bleibt, schafft ideale Voraussetzungen für geistige Leistungsfähigkeit – ganz ohne Marathon.

Wenn das Gehirn unterversorgt ist – durch Schlafmangel, schlechte Ernährung oder Bewegungsmangel – können Sie es noch so sehr zum Lernen zwingen: Es wird blockieren.

Vera F. Birkenbihl

Welche Rolle spielt die Biochemie beim Lernen?

Biochemie klingt abstrakt – ist aber höchst alltagsrelevant. Denn jede Form von Lernen ist mit biochemischen Prozessen im Gehirn verbunden. Neuronen kommunizieren über elektrische Signale und Botenstoffe, Informationen werden vernetzt, gespeichert, gefestigt. Damit dieser Ablauf funktioniert, braucht der Körper bestimmte Nährstoffe: Omega-3-Fettsäuren, Vitamin B12, Magnesium und Eisen sind besonders wichtig.

Fehlt es an diesen Stoffen, laufen die Prozesse langsamer oder fehlerhaft ab. Konzentration fällt schwerer, Informationen bleiben schlechter haften. Die gute Nachricht: Eine ausgewogene Ernährung – etwa mit Nüssen, grünem Gemüse, Vollkornprodukten und ausreichend Wasser – liefert genau die Bausteine, die das Gehirn braucht.

Was bedeutet das konkret? Die folgende Übersicht zeigt, wie bestimmte Faktoren kurzfristig wirken – und welchen langfristigen Effekt sie auf Ihre Konzentrations- und Leistungsfähigkeit haben können:

FaktorKurzfristiger EffektLangfristiger Nutzen

Komplexe Kohlenhydrate

Stabiler Energieschub

Konstante geistige Leistungsfähigkeit
EinfachzuckerKurze Leistungssteigerung, danach AbfallLeistungsabfall & Heißhunger
KoffeinWachheit & Konzentration (in Maßen)Abhängigkeit & Nervosität möglich
BewegungBessere Durchblutung & AufmerksamkeitStressabbau & bessere Lernleistung
WasserFördert Konzentration & ReaktionsfähigkeitAusgeglichenes Energielevel
SchlafRegeneration & GedächtnisbildungStabileres Gedächtnis, geringeres Stresslevel
Omega-3Unterstützt Denkprozesse & NervenfunktionGesunde Gehirnstruktur & Signalübertragung

Die Verbindung zwischen Essen, Trinken, Bewegung und mentaler Leistung ist also kein Mythos, sondern wissenschaftlich belegt und praktisch erfahrbar. Wer diese Zusammenhänge versteht, kann den eigenen Lernprozess gezielt unterstützen – ganz ohne Überforderung oder Wundermittel.

Wie lässt sich das alles praktisch im Lernalltag umsetzen?

Sie müssen Ihren Tagesplan nicht auf den Kopf stellen – kleine Veränderungen reichen oft aus. Beginnen Sie den Tag mit einem Frühstück, das langanhaltende Energie liefert: Hafer, Obst, Nüsse. Planen Sie Bewegungspausen ein, auch wenn es nur zehn Minuten sind. Trinken Sie regelmäßig Wasser. Und hinterfragen Sie Ihren Koffein- und Zuckerkonsum.

Besonders hilfreich ist ein Routinen-Mix: ein kurzer Spaziergang vor dem Lernen, ein bewusster Snack zwischendurch, eine kleine Achtsamkeitsübung zur Entspannung. So fördern Sie die Balance zwischen körperlicher Energie und geistiger Leistung – und legen die Basis für nachhaltigen Lernerfolg.

Fazit

Lernen beginnt im Kopf – aber der Körper spielt eine tragende Rolle. Ernährung, Bewegung und biochemische Abläufe beeinflussen direkt, wie gut wir uns konzentrieren, erinnern und motivieren können. Wer diese Zusammenhänge kennt und nutzt, verschafft sich einen echten Vorteil – nicht nur für die nächste Prüfung, sondern fürs Leben.

Fotos: freepik.com

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner