Es gibt Städte, die Wissen verwalten – und es gibt Wien. Eine Stadt, die Bildung lebt, zwischen Jugendstil und Kaffeehaus, zwischen Donaukanal und Bibliothek. Wer hier studiert, lernt nicht nur für ein Fach, sondern für ein Lebensgefühl: kritisch zu denken, frei zu sprechen und sich selbst immer wieder neu zu entdecken.
Für viele, die sich Gedanken darüber machen, die Matura nachzuholen, ist Wien mehr als ein Ort. Es ist ein Versprechen. Denn hinter der Entscheidung, die eigene Bildung in die Hand zu nehmen, öffnet sich ein Weg, der weit führt – oft bis an die Tore der Universität.
Unser Beitrag als Podcast
Worum gehts in diesem Artikel?
Warum Wien als Studienort so besonders ist – und was Studierende erwartet, die nach ihrer Matura hier ihren nächsten Schritt wagen.
Das Wichtigste vorab zusammengefasst
- Wien ist die größte Studierendenstadt im deutschsprachigen Raum
- Über 190.000 Menschen studieren hier an Universitäten, FHs und Akademien
- Bildung ist in Wien sichtbar – in Architektur, Sprache und Haltung
- Studium bedeutet Freiheit, aber auch Verantwortung für den eigenen Weg
- Wer mit Dr. Roland beginnt, legt das Fundament dafür
Bildung in Zahlen – und in Bildern
Laut Statistik Austria gilt Wien als größte Studierendenstadt im deutschsprachigen Raum – rund 200.000 Menschen sind hier an über 20 Hochschulen eingeschrieben. Das entspricht etwa jeder/m zehnten Einwohner*in der Stadt.
Die Universität Wien allein – eine der ältesten Europas – zählt über 90.000 Studierende. Dazu kommen die TU, die WU, die BOKU, die Akademie der bildenden Künste, Pädagogische Hochschulen und viele Fachhochschulen.

| Institution (Auswahl) | Studierende (ca.) | Schwerpunkt |
| Universität Wien | 90.000 | Geistes- & Naturwissenschaften |
| Technische Universität Wien | 25.000 | Technik & Informatik |
| Wirtschaftsuniversität Wien | 20.000 | Wirtschaft & Management |
| Medizinische Universität Wien | 8000 | Medizin & Gesundheitswissenschaft |
| FH Campus Wien, FH Wien der WKW | 20.000+ | Praxisorientierte Studiengänge |
Was diese Zahlen nicht zeigen: Wien ist keine anonyme Uni-Metropole, sondern ein lebendiges Netzwerk aus Hörsälen, Cafés, Werkstätten und Menschen, die sich trauen, Fragen zu stellen.
Klassiker aus Küche und Forschung
Studieren in Wien heißt, Lernen und Leben zu verbinden. Man kann in der Nationalbibliothek sitzen und die Geschichte atmen – oder am Donaukanal den Laptop aufklappen und an einem Essay feilen. Es ist diese Mischung aus Kultur, Langsamkeit und intellektueller Neugier, die Wien so unverwechselbar macht.
Viele Studierende berichten, dass sie in Wien zum ersten Mal das Gefühl hatten, Bildung dürfe genossen werden. Man darf zweifeln, diskutieren, sich verlieren – und genau darin wachsen.
Der Psychologe Abraham Maslow schrieb einst:
Was ein Mensch sein kann, muss er sein.
Das trifft auch auf das Studium zu. Es geht nicht darum, perfekt zu sein – sondern darum, herauszufinden, wer man werden will.
Von Freud bis heut – wo Denker Schule machen
Apropos! Wien war immer mehr als eine Stadt – es war ein Denkraum. Zwischen den Mauern der Universität, den Lesesälen und Kaffeehäusern entstanden Ideen, die weit über Österreich hinaus wirkten. Hier einige der Menschen, die Wien geprägt haben – und von Wien geprägt wurden:
- Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, studierte Medizin an der Universität Wien.
- Ludwig Wittgenstein arbeitete als Dozent, Philosophiestudent und später Professor in Wien und trug entscheidend zur Entwicklung der analytischen Philosophie bei.
- Karl Popper, einer der einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts, lehrte an der Universität Wien und entwickelte hier sein Prinzip der Falsifikation.
- Hannah Arendt, politische Theoretikerin und Denkerin der Freiheit, verbrachte Studienzeit in Wien, wo sie Philosophie und Theologie vertiefte.
- Elfriede Jelinek, Literaturnobelpreisträgerin, studierte Musik- und Theaterwissenschaften in Wien und thematisiert in ihren Werken häufig das Spannungsfeld von Kultur und Macht.
- Eric Kandel, Nobelpreisträger für Medizin, kehrte nach Jahrzehnten in den USA nach Wien zurück, um hier über Lernen, Gedächtnis und das Wesen des Bewusstseins zu forschen.
- Heinz Fischer, Jurist, Professor und später Bundespräsident, lehrte an der Universität Wien und steht für das Ideal einer demokratischen Bildungskultur.
- Cornelius Obonya, Schauspieler und Lehrender, symbolisiert die Verbindung von künstlerischer Praxis und akademischer Tradition.
Wien bleibt damit ein Ort, an dem Vergangenheit und Zukunft miteinander sprechen – in Büchern, Seminaren, Theatern und Laboren. Wer hier studiert, tritt in eine lebendige Tradition ein: das Lernen als Lebensform.

Der Schritt davor: Die Matura als Schlüssel
Wer studieren möchte, braucht die Matura oder eine gleichwertige Qualifikation wie die Berufsreifeprüfung. Beides öffnet die Tür zu allen Universitäten und Fachhochschulen Österreichs. Für viele Erwachsene, die sich diesen Weg später im Leben wieder erschließen, ist die Maturaschule Wien ein Ort der zweiten Chance.
Hier entstehen Lernwege, die sich in den Alltag integrieren lassen: berufsbegleitend, online oder im Präsenzunterricht. Der zweite Bildungsweg ist kein Umweg – er ist ein bewusster Aufstieg.
Wien als Resonanzraum für Bildung
Studieren in Wien bedeutet, sich in ein Geflecht aus Ideen, Stimmen und Perspektiven einzuklinken. Die Stadt ist geprägt von Geschichte und Fortschritt gleichermaßen: Freud, Wittgenstein, Schrödinger, Zweig – sie alle haben hier gedacht, gestritten, geforscht.
Und wer heute im 9. Bezirk aus der Bibliothek tritt, begegnet einer Welt, die ähnlich vielschichtig ist: Straßen voller Sprachen, Cafés voller Bücher, Parks voller Lernender. Wien ist kein Ort, an dem man sich beweisen muss – sondern einer, an dem man sich bilden darf.
Fazit
Ein Studium in Wien ist mehr als ein akademischer Schritt – es ist ein Lebensabschnitt, der Denken und Identität verändert. Wer sich dafür entscheidet, die Matura nachzuholen, schafft sich die Freiheit, in einer Stadt zu lernen, die selbst zur Schule geworden ist: offen, altklug, poetisch und voller Zukunft.
Wien lehrt, dass Bildung kein Privileg ist, sondern eine Haltung. Und manchmal beginnt sie genau dort, wo man sich traut, neu zu starten.
Fotos: freepik.com